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USA 1982
Originaltitel:Death Wish II
Alternativtitel:Death Wish 2
aka. Death Wish 2 - Der Mann ohne Gnade
aka. Mann ohne Gnade, Der
aka. Un Justicier dans la Ville 2
Länge:91:55 Minuten (ungekürzt)
Freigabe:ungeprüft
Regie:Michael Winner
Buch:David Engelbach
Kamera:Thomas Del Ruth , Richard H. Kline
Musik:Jimmy Page
SFX:Ken Pepiot
Darsteller:Charles Bronson, Jill Ireland, Vincent Gardenia, J.D. Cannon, Anthony Franciosa, Ben Frank, Robin Sherwood, Silvana Gallardo, Robert F. Lyons, Michael Prince, Drew Snyder, Paul Lambert
Vertrieb:NSM Records
Regionalcode:B
Blu-ray-Start:27.11.2015 (Kauf)



Inhalt
Nachdem Kersey den Tod an seiner Frau gerächt hat, will er ein neues Leben in L.A. beginnen. Doch auch hier lauern Verbrechen und Gewalt an jeder Ecke und den Leidgeprüften trifft ein weiterer Schlag: Seine Tochter wird zum Opfer einer gewalttätigen Bande, die sich brutal an ihr vergeht. Kersey hat nur noch einen Gedanken: Rache üben - bis auch der letzte Täter ausgemerzt ist. Die kalifornische Metropole wird zum Schauplatz eines infernalistischen Vergeltungskreuzzuges.

Bild
Format1,85:1
Norm1080p / MPEG-4 AVC
 Überraschend gutes HD-Bild mit einer natürlichen und homogenen Körnung sowie einer ruhig arbeitenden Kompression. Das MPEG-4 kodierte Bild liegt im Format von 1,85:1 vor und bietet natürliche und weitgehend kräftige Farben. Die Kontrastwerte sind ebenfalls ausgewogen und kommen selbst in dunklen Szenen nicht ins schleudern. Hinzu kommt einer sehr gute Schärfe sowie eine meist konstant gute Detaildarstellung. Vor allem in Nahaufnahmen kann das Bild auftrumpfen und offenbart zuvor nie gesehene Feinheiten. Sollte es doch mal zu leichten Unschärfen kommen, so ist das Produktionstechnischer Natur und fällt nicht weiter Negativ auf. Defekte und Verschmutzungen sind kaum auszumachen, selbst der Bildstand ist angenehm ruhig. Alles in allem eine vorbildliche HD-Präsentation, wie man es bei diesem Film kaum erwartet hätte.

Death Wish 2
Death Wish 2
Death Wish 2
Death Wish 2

(Klickt auf die einzelnen Bilder, um diese in der Originalgröße von 1920 x 1080 zu sehen.)

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Ton
FormateDolby Digital 2.0 Stereo
SpracheDeutsch, Englisch
UntertitelDeutsch, Englisch
 Die deutsche Stereospur klingt insgesamt zwar gut verständlich, allerdings auch altersbedingt etwas dumpf und kann im Hoch- und Tieftonbereich nur bedingt überzeugen. Es treten zwar keine direkten Verzerrungen auf und Tondefekte gibt sind ebenfalls nicht zu bemängeln, doch leider heben sich die Stimmen zu stark vom restlichen Teil der Abmischung ab (sehr deutlich bei der basslastigen Stimme von Charles Bronson) und neigen dazu zu übersteuern. Im Hintergrund ist etwas Rauschen wahrzunehmen, was aber nicht weiter stört. Musik und Nebengeräuschen werden wie auch die Stimmen sehr dominant und laut wiedergegeben, und greade die Musik dröhnt förmlich aus den Stereolautsprechern, wodurch das Klangbild wenig harmonisch bzw. natürlich klingt. In Anbetracht des Alters und im direkten Vergleich mit der alten MGM-DVD, darf man aber mit dem Ergebnis dennoch zufrieden sein.
Die Englische Sprachfassung klingt insgesamt etwas natürlicher, wenngleich sie wesentlich leiser ist. Hier haben wir aber einen deutlich bessere Balance zwischen Musik, Nebengeräusche und Dialogen, was das Klangbild homogener wirken lässt. Verzerrungen, Defekte und Rauschen sind hier nicht wahrzunehmen. Sollte man zwischen beiden Tonspuren hin und her zwischen, wird man aber schnell feststellen, dass das man die Originalfassung erheblich lauter schalten muss, als die deutsche Synchronfassung. Bei Bedarf lassen sich Deutsche und Englische Untertitel für Hörgeschädigte hinzuschalten.
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Extras
MediumBD-25
Extras
  • 20-seitiges Booklet von Nando Rohner und Kevin Zindler
Disc 1: Blu-ray
  • Trailershow:
    • Death Wish II (2:16 Min., 1080p)
    • Death Wish III (1:38 Min., 1080p)
    • Death Wish IV [1:26 Min., 1080p)
    • Death Wish V (0:55 Min., 1080p)
  • Filmografien:
    • Charles Bronson
    • J.D. Cannon
    • Jill Ireland
    • Laurence Fishburne
    • Michael Winner
    • Vincent Gardenia
Disc 2: DVD
  • Hauptfilm in SD (88:09 Min.)
  • Trailershow:
    • Death Wish II (2:11 Min.)
    • Death Wish III (1:35 Min.)
    • Death Wish IV [1:23 Min.)
    • Death Wish V (0:53 Min.)
  • Filmografien:
    • Charles Bronson
    • J.D. Cannon
    • Jill Ireland
    • Laurence Fishburne
    • Michael Winner
    • Vincent Gardenia
VerpackungMediabook
 Neben einer Trailershow enthält die Blu-ray noch diverse Filmografien, die sich im Buchteil besser gemacht hätten. Dort findet man einen Text von Nando Rohner und Kevin Zindler. Das Mediabook enthält zudem noch die DVD-Version des Films mit identischen Extras.

Death Wish
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Fazit
"Death Wish II" ist all das, was seinem Vorgänger unterstellt wurde. Winners Skandalfilm von 1974 wird ja gern retrospektiv abgekanzelt, weil man das in den Achtzigerjahren gebildete Bronson-Vorurteil fälschlicherweise auch auf ihn anwendet (ähnlich wird ja Interner Link"First Blood" immer mit seinen Sequels in einen Topf geworfen, obwohl es sich um einen vollkommen anderen Film handelt), doch in ihm zeichnen sich noch die inneramerikanischen Konflikte der Siebzigerjahre und eine große innere Zerrissenheit ab. "Death Wish II" hingegen ist von vorn bis hinten ein Exploiter, der schon in der Creditsequenz mit einem ausgesprochen souveränen, selbstverständlichen Umgang mit Gewalt schockiert. Während wir aus dem Helikopter auf das sonnige L. A. blicken, hören wir im Hintergrund, fast von der fetzigen Musik überdeckt, wie das Verbrechen die Metropole im Griff hat. Die Zahlen sind zwar besorgniserregend, aber im Folgenden wird der Eindruck geweckt, dass man mit diesen Zuständen einigermaßen arrangiert hat.

Der Überfall auf Kerseys Familie – besonders abstoßend inszeniert – bestätigt nach dem Interner Linkersten Teil, was wir schon wussten und fast scheint Kersey darauf gewartet zu haben, wieder in seine Vigilantenrolle zu schlüpfen, die er dann auch mit noch mehr Entschlossenheit ausfüllt als zuvor. "Death Wish II" ist ein recht perfides Gewaltspektakel, das jedoch im Abgleich mit seinem Vorgänger zu einigen Erkenntnissen verhilft. Was vielen bei Interner Link"Death Wish" entgangen ist: Kerseys ursprüngliches Rachebedürfnis bleibt ja unerfüllt, weil er den Mördern seiner Frau nicht mehr begegnet. Aber selbst wenn: Er hätte sie ja nicht erkannt, er hätte gar nicht erfahren, wenn er den Tod seiner Frau “gerächt” hätte. Somit rennt er eigentlich die ganze Zeit einem Phantom hinterher, verstrickt sich zwangsläufig in einer Gewaltspirale. Mit jedem, den er killt, wächst das Bewusstsein, dass er seine Gattin nicht zurückholen kann, dass sein Amoklauf sinnlos ist. In "Death Wish II" jedoch beschränkt sich Kerseys Rachefeldzug fast ausschließlich auf die Mörder seines Hausmädchens und seiner Tochter, die er mit kaltschnäuziger Entschlossenheit verfolgt. Winner unterwirft sich somit einem recht gängigen Handlungsschema und einer mit diesem verknüpften Spannungsdramaturgie: Wird er sie alle erwischen? Aber – ätsch! – "Death Wish II" ist gar nicht spannend, weil am Erfolg Kerseys nie ein Zweifel gelassen wird. So rückt also gerade dieser Charakter mehr in den Fokus, verwandelt sich der grotesk-brutale Reißer fast in eine Groteske über den amoklaufenden Biedermann – ein Aspekt, der durch die hölzerne Inszenierung noch unterstrichen wird, die in krassem Gegensatz zu dem rohen Expressionismus des Vorgängers steht. Was in Interner Link"Death Wish" noch authentisch wirkte, ist in Winners Sequel einer heillosen Überspitzung gewichen, die den Vorgänger fast zu parodieren scheint. Der finale Schachzug – Kersey verliert seine große Liebe, weil die seinem kleinen Geheimnis auf die Schliche kommt – kann ja in seiner soapoperaesken Schmonzettenhaftigkeit nur als besonders fieser Witz Winners verstanden werden.

"Death Wish II" ist einer der problematischsten und streitbarsten Filme seiner Zeit, er verkörpert außerdem all das, was man mit dem "Bronson-Film" verbindet, absolut idealtypisch. Gleichzeitig fungiert er filmhistorisch als Brückenschlag zwischen dem ernsten, dystopischen Actionfilm der Siebzigerjahre und dem Over-the-Top-Spektakel der Achtziger, illustriert den Wandel von der selbstkritischen Selbstzerfleischung hin zum selbstbewussten Rundumschlag. Als solcher ist "Death Wish II" kaum weniger genial als sein Interner LinkVorgänger.

Mit dieser vorliegen Veröffentlichung aus dem Hause NSM-Records bekommt der Bronson-Klassiker weltweite HD-Premiere der Unrated-Version, die es bisher nur auf wenigen DVD-Veröffentlichungen geschafft hat. Technisch bekommen wir eine hervorragende Umsetzung spendiert, die lediglich im Bereich Sonderausstattung schwächelt. Bronson-Fans und Liebhaber des 80er Exploitationsfilms werden an diesem Mediabook, welches es in 3 Covervarianten gibt, nicht drumherum kommen.



Screenshots




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