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Kevin Smith äußert sich zum Weinstein-Skandal und verschenkt sein Tantieme


Der Vergewaltigungs-Skandal um Harvey Weinstein überschattet momentan alles, was im Filmgeschäft vor sich geht. Nahezu täglich kommen neue Anschuldigungen, neue Vorwürfe und neue Details gegen den (jetzt) Ex-Studioboss und Produzenten auf. Nahezu täglich äußern sich die verschiedensten Hollywood-Leute zu Vertuschungen, zum Wegschauen, zum Dulden. Nur wirkliche Ansätze zur Bewältigung, zur Verarbeitung des Ganzen liefert kaum jemand. Einer, der es wenigstens versucht, und auch (zu seinem Verdruss) auf ewig mit Weinstein bzw seinen Firmen in Zusammenhang gebracht werden wird, ist Regisseur Kevin Smith ("Clerks").

Smith hatte sich bereits nach Bekanntwerden der Affäre Weinstein via Twitter entsetzt und beschämt gezeigt, jetzt ging er bei einer Aufzeichnung seines Podcasts HOLLYWOOD BABBLE-ON vor Publikum aber noch weiter:

"Meine ganze Karriere hängt an dem Mann. Alles was ich zu Beginn gemacht habe, trägt auch seinen Namen. Und ich habe Jahre damit verbracht, ihn hochleben zu lassen. Jedes Mal, wenn es um die Geschichte von "Clerks" ging, hieß es ... und dann wurden wir von Miramax gekauft. Ich bin bei dieser Sache kein Opfer. Es geht absolut nicht um mich. Wir wissen, wer die Opfer sind. Aber mein Kram ist mit diesem Kerl verwurzelt.

Ich wollte einfach nur Filme machen, das war's. Und darum machte ich "Clerks". Aber kein Scheißfilm ist das alles wert. Meine ganze Karriere, Scheiße, hier, nehmt sie. Sie wird jetzt immer in Zusammenhang mit etwas schrecklichem stehen. Ich weiss, dass es nicht meine Schuld ist, aber ich konnte auch nicht helfen. Ich saß hier, und redete über diesen Mann, als wäre er ein Held, als wäre er mein Freund, als wäre er mein Vater, und so'n Scheiß, und dass er mein verdammtes Leben verändert hat.

Und ich sagte anderen Leuten: "Hier, ihr könnt träumen, ihr könnte Filme machen, und dieser Kerl bringt sie raus!" Ich sang Loblieder auf einen Kerl, den ich nie wirklich kannte. Ich kannte nicht diesen Mann, von dem jetzt in der Presse gesprochen wird. Klar, er existiert, aber dieser Mann hat sich mir nie gezeigt. Es tut weh, auch wenn mir nichts davon passiert ist, aber es tut weh. Also habe ich mir überlegt, was ich tun kan. Jeder im Internet hat seine eigene Meinung. Viele Leute ... als ich sagte, dass ich mich schäme, ich schrieb einen Tweet, dass ich mich schäme ... viele Leute meinten "Na, dann gib doch das Geld zurück!". Also, ich habe kein Geld mehr von vor 20 Jahren, ihr etwa?
Aber ich arbeite glücklicherweise in einem Geschäft, in dem man noch bis ans Ende seines Lebens an seiner Arbeit verdient. Es gibt Tantiemen, über die ich Geld für diese Filme bekomme, für die Filme die ich für Miramax und für The Weinstein Company gemacht habe. Das erste, was ich mir also gedacht habe war - ich will die Tantiemen nicht mehr!"


Und deshalb hat sich Kevin Smith dazu entschieden, alle zukünftigen Tantiemen der Filme, die er mit Weinstein gemacht hat (also alle bis "Zack and Miri make a Porno") an WOMEN IN FILM zu geben, einem Non-Profit, das sich für Frauen im Filmgeschäft einsetzt. Und für den Fall, dass die Tantiemen irgendwann abebben sollten hat er weiterhin erklärt, bis zum Ende seines Lebens jeden Monat 2000 Dollar aus seiner eigenen Tasche drauf zu legen.

Dazu sagen wir von Wicked Vision nur: Chapeau, Mister Smith. Chapeau! Rest-Hollywood - jetzt bist du am Zug!

Kevin Smith


Quelle(n):
Autor(en): Marco Erdmann
letzte Aktualisierung: 17.10.2017, 21:21:00




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